Hintergrund

Prolog – wie alles begann

Vorwort: Wer sich nur für Leo und nicht für meine Gedankengänge oder lahme Jugend interessiert, kann diesen Beitrag getrost überspringen.

 

Du brauchst einen Sportwagen, Dein Kombi ist nicht standesgemäß

So und so ähnlich sprach mein – lediglich alterstechnisch – großer Bruder schon eine ganze Zeit lang auf mich ein. Spätestens nachdem ich mich vor 3 Jahren dafür entschied, meinen altersschwachen 5er-BMW durch ein etwas neueres Model zu ersetzen, war ein Kleinkrieg entbrannt. Geführt wurde dieser immer auf die selbe Weise:

  1. Kampferöffnung durch meinen Bruder: „Du fährst doch jetzt eine Familienkutsche. Hast Du Dir schon eine Cordhose gekauft?“
  2. Mäßige Verteidigung meinerseits: „Mein 5er hat eine saumäßig gute Ausstattung… Autotelefon, elektrische Sitze, 6-Zylinder usw. usw!“
  3. Todesstoß durch meinen Bruder: „Und Kindersitze passen auch ganz viele hinten rein“
Mein treuer 5-er Kombi

Mein treuer 5-er Kombi

Unabhängig davon, dass ich schon viel zu viele Schlachten auf diese Art verlor, fragt man sich nun vielleicht: Wie war es nur so weit gekommen, dass wir uns um Autos stritten? Ganz einfach, wir sind die beiden Söhne eines Autoliebhabers und gleichermaßen zu etwas unterschiedlichen Autoliebhabern herangewachsen. Dabei trennt uns beide etwas mehr als ein Jahrzehnt, sodass der Kombi alterstechnisch besser ihm gestanden hätte. Hoffentlich liest er das nicht….

Um nun jedoch zum aktuellen Sachstand zu kommen, müssen wir noch einmal 12 Jahre – also mein halbes bisheriges Leben – zurückgehen.

Wir schreiben das Jahr 2004, ich besuche die 6. Klasse eines Gymnasiums im hinterletzten Winkel von Norddeutschland. Mein großer Bruder – Rufname Tommy – ist frisch gebackener Selbstständiger und mit 23 Jahren etwas jünger als ich heute. Er fährt bereits seinen vierten Nissan. Es handelt sich um einen gelben Nissan Z32 bzw. 300ZX. Dieses Prachtexemplar teilt mit meinem Leo nicht nur eine relativ enge Verwandschaft sondern in beider Brüste schlägt das gleiche Herz: Ein 3-Liter Sechszylinder der VG30-Baureihe. Seiner ist damals noch ohne Turbo-Zwangsbeatmung und kommt mit 230 Ps daher. Um das Verwandschaftsverhältnis zu Leo ein wenig zu erläutern: Man kann den 300ZX gewissermaßen als einen Neffen meines Leopards betrachten. Auf jeden Fall war der 300ZX ein klasse Auto und in diesem verschlafenen von VW-Passats verseuchten Nest ein ziemlicher Exot und Hingucker!

Der Z32 - 300ZX

Das ist er, der Z32 – 300ZX

So trifft es sich, dass zu dieser Zeit Need for Speed: Underground auf den Markt kam. Für die, die zu jung oder zu alt sind: Es handelt sich um ein Rennspiel, bei dem man an illegalen Straßenrennen teilnimmt und seine Autos auf alle möglichen und unmöglichen Arten tunen kann. In diesem Spiel kamen diverse Nissans wie beispielsweise der legendäre Skyline GT-R34 vor. Dieser ist so eine Art Bastard-Urenkel von Leo. Auf dieses ulkige Verwandschaftsverhältnis gehe ich dann aber an anderer Stelle ein. Wie dem auch sei, katalysiert durch die Rennsemmel, die da draußen auf dem Hof stand und täglich gepflegt durch meine Abenteuer bei der oben genannten Rennsimulation sollte sich meine Auto-Leidenschaft in den nächsten Jahren stark ausprägen.

Was für ein geiles Spiel

Was für ein geiles Spiel

Spulen wir 8 Jahre vor: Wir haben Ende 2012. Ich bin Auszubildender bei der DAK-Gesundheit und im Außendienst auf ein Auto angewiesen. Mein erstes Auto – ein BMW 520i der Baureihe E34 passte zwar schon irgendwie zu mir (groß, schwer, laut und langsam), allerdings fraßen die Wartungskosten mich auf.

Es musste ein neues Auto her. Und so kommen wir zu der Situation, die anfangs geschildert wurde, denn mir fuhr ein sehr preiswerter, nahezu voll ausgestatteter BMW528i Touring der Baureihe E39 über die Füße. Im Februar 2013 bekam ich ihn auf den Hof und war stolz wie Oskar. Bei Tommy waren die Dimensionen anders: Die Autos kamen und gingen. Und als ich zu meinem umstrittenen Kombi kam, hatte er bereits Auto Nummer 13 in der Werkstatt. Dabei handelte es sich um sein aktuelles Auto. Es wurde wieder ein Nissan 300ZX. Dieses Mal war er mit einem Twin-Turbo ausgestattet und sollte laut Buch 280 PS leisten.

Mit meinem Kombi fuhr ich also nun die vergangenen 3 Jahre sehr glücklich und zufrieden durch die Lande. Allein ein Drittel seiner gesamten Kilometerlaufleistung hat der BMW unter meinem sparsamen Gasfuß abgefahren. Mir fällt gerade auf, wie wartungsarm dieses Auto eigentlich ist. An dieser Stelle ein Dank an die BMW-Ingenieure.

Dass ich mich eines Tages Tommys Willen und auch meinem eigenen Wunsch nach einem unvernünftigen Auto beugen würde, wusste ich von Anfang an. Und dies wurde dann durch zwei Faktoren Anfang 2016 ganz stark beschleunigt:

  1. Ich hatte meine Ausbildung bei der DAK mittlerweile abgeschlossen und innerhalb des Unternehmens den Job gewechselt. Ich wurde Bahnpendler.
  2. Der Motor meines BMW’s klingt nach 300.000 Kilometern mittlerweile nicht mehr wirklich gesund. Sodass ich damit rechnen muss, dass er eines Tages sowieso den Geist aufgeben wird.

Also gingen die Friedensverhandlungen los. Ich zeigte mich kooperationswillig. Doch ich wollte Bedingungen stellen: Das Auto sollte günstig in der Anschaffung und die Ersatzteillage einfach sein. Nachdem diese Bedingungen ohne Zähneknirschen akzeptiert wurden, gingen Tommy und ich auf die Suche nach geeigneten Marken. Es sollte natürlich ein Japaner sein. Mir schwebte so etwas wie ein Nissan 200 SX vor. Damit hatten wir Erfahrung, denn 2 der 13 Autos von Tommy waren derartige Modelle gewesen. Jeder davon ist seinen eigenen Blogeintrag wert. Außerdem liebäugelte ich mit dem Honda CRX del sol, da dieser günstig und in hoher Stückzahl vorhanden und dazu auch noch tuningfreundlich war.

Nach kurzer Zeit startete ich mit der halbherzigen Suche und wurde vor den Toren Elmshorns schnell fündig. Dort stand ein schwarzer CRX herum und das schon eine ganz schön lange Zeit. Also angehalten und bei den beiden Lehrlingen angeklopft, die gerade jeweils mit dem Kopf tief in der Motorhaube irgendeines 0815-VW’s steckten. Ich fragte also „Was ist denn mit dem CRX da draußen?“ Darauf erhielt ich die Antwort, „Der ist platt.“ Unzufrieden fragte ich dann, „Ok und wie viel wollt ihr dafür haben?“ Die Antwort war: „Der geht in die Presse.“ Mit den Worten, „Ok, ihr wollt also kein Geld verdienen,“ verabschiedete ich mich.

So ähnlich sah der tote CRX aus

So ähnlich sah der tote CRX aus

Ich berichtete Tommy geknickt von dem erfolglosen Gespräch und das Projekt geriet für kurze Zeit in Vergessenheit, bis ich im Juli einen Anruf erhielt..

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